Factoring ist eine Möglichkeit der schnellen Geldbeschaffung, die seit den 70er Jahren auch in Deutschland angewandt wird. Das Prinzip kommt ursprünglich aus den USA und bedeutet nichts anderes, als den Verkauf von Forderungen an einen Dritten, noch bevor die Zahlungsfälligkeit überhaupt erreicht ist.

Der Gläubiger erhält so schneller sein Geld und der Dritte, der die Forderung “gekauft” hat, kümmert sich um den offenen Betrag und würde auch das Ausfallrisiko tragen, falls der Schuldner seine Rechnung nicht bezahlen kann. Für viele Unternehmen ist dies die Möglichkeit, schneller an ihre Einnahmen zu kommen, wenn sie etwas verkauft haben. Das so eingenommene Geld kann wieder für andere Dinge ausgegeben werden. Dieser Kreislauf der schnelleren Geldeinnahme lässt das Unternehmen auch schneller und effektiver arbeiten, was einem Wachstum zugute kommen kann. Doch funktioniert dies auch bei mittelständischen Unternehmen? Oder funktioniert dies nur bei großen Unternehmen?

Diese Voraussetzungen müssen erfüllt werden

Nun kann das Factoring nicht einfach so angewandt werden. Die Forderungskäufer sichern sich auch ab und verlangen von ihren Partnern gewisse Voraussetzungen. So muss ein Vertrag über das Factoring abgeschlossen werden, der in der Regel über zwei Jahre läuft. Im Vertrag wird festgelegt, ob alle Forderungen abgetreten werden oder nur Forderungen von bestimmten Abnehmern und Kunden. Als mittelständisches Unternehmen muss man hier schauen, mit welchen Kunden man zusammenarbeitet und ob diese sich für solch einen Ablauf eigenen würden. Viele kleine Summen eignen sich meist nur bedingt für das Factoring. Sollte es hier einmal zu Verzögerungen oder Ausfällen kommen, so würde sich der Verlust gut verteilen. Hat man hingegen wenige große Rechnungen, so kann ein Zahlungsausfall sehr schwerwiegend für das mittelständische Unternehmen sein. In solch einem Fall ist es gut, wenn man das Factoring nutzt. Zudem muss geschaut werden, ob die Forderungen aus dem Inland oder auch aus dem Ausland stammen. Auch hier wird im Vertrag meist noch einmal deutlich unterschieden.

Der Mittelstand kann auch davon profitieren

Kann man als mittelständisches Unternehmen die Anforderungen an das Factoring erfüllen, so kann man durchaus davon profitieren und sich diesen Ablauf zu Nutzen machen. Jedoch sollte man im Vorfeld genau überlegen, ob man sich so lange binden kann und möchte und ob man überhaupt genügend Einnahmen hat, um diese Methode vorteilhaft anwenden zu können.

Zudem wird für jede Forderung, die übernommen wird, eine Gebühr fällig. Diese wird meist prozentual zum Auftragswert berechnet. Auch dies sollte man bedenken, wenn man sich als mittelständisches Unternehmen mit dem Factoring beschäftigen möchte.

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