Wer ein Unternehmen gründet, muss sich als Erstes überlegen, in welchem Bereich er, oder sie tätig sein möchte. Ein Geschäftsmodell und ein Businessplan sind die Grundvoraussetzung dafür, dass man Kredite aufnehmen darf. In jedem Fall macht es Sinn, sich über die verschiedenen Möglichkeiten, die die Selbstständigkeit bietet, intensiv Gedanken zu machen. Je konkreter der Plan und die Ziele sind, umso eher lässt der Plan sich einhalten und die Ziele sich erreichen. Allerdings bringt die Selbstständigkeit auch viele Überraschungen mit sich. Man überlegt und plant den kompletten Einkauf, den Fertigungsprozess und den Vertrieb. Hier ist man sattelfest und kompetent. Die Kernprozesse sind gestaltet und man kann es kaum erwarten, den ersten Kunden an Land zu ziehen. Trotzdem sollte man sich da und dort auch auf Experten verlassen. Warum eine Dienstleistung zukaufen in den meisten Fällen eine gute Idee ist, habe ich im heutigen Beitrag zusammengefasst.
Schuster und Leisten
Schon das alte Sprichwort rät dem Schuster, sich auf sein Kerngeschäft zu verlassen. Das gilt natürlich auch für alle anderen Branchen. Allem voran geht es um den effizienten Einsatz von Ressourcen. Als Unternehmer sieht man sich rasch mit unzähligen Aufgaben konfrontiert, die wenig bis nichts mit dem Kerngeschäft zu tun haben. Statt sich also um den Geschäftsbereich zu kümmern, den man aufbaut und den man im Wesentlichen beherrscht, erledigt man verschiedene notwendige Kleinigkeiten. Man setzt sich mit Datenschutz auseinander, baut selbst Büromöbel zusammen und kümmert sich um Anträge und andere Behördenkommunikation. Alles Aufgaben, die einerseits zwingend erledigt werden müssen, um das Unternehmen am Laufen zu halten. Andererseits stellen sie für einen aufstrebenden Unternehmer auch nur eine kleine Herausforderung dar. Was spricht also dagegen, dass man als Unternehmer in jedem einzelnen Bereich des Unternehmens mitarbeitet? Man organisiert Transporte, konfiguriert Hardware und flitzt sogar mit dem Staubsauger durchs Büro.
Dienstleistung
Bleibt keine, oder zu wenig Zeit, sich auf das eigentliche Geschäft zu konzentrieren, dann sollte man rasch handeln. Die Strategie, um den Rücken für die wirklich wichtigen Dinge freizubekommen, ist Outsourcing. Dabei kann man grundsätzlich extern, aber auch intern outsourcen. Statt die Computer alle selbst in Betrieb zu nehmen, kann man auch einen Experten anstellen, der diese Aufgabe übernimmt. Als 1-Mann-IT kann der Kollege sich jeden Tag um die PCs und andere Hardware kümmern. Ist er in Urlaub, oder Krankenstand, dann braucht man Ersatz. Besser also, man besetzt die Position doppelt. Bleiben immer noch die Randzeiten, in denen die beiden Kollegen aus der IT schlecht erreichbar sind. Alternativ kann man den Bereich IT aber auch extern outsourcen. Ein spezialisiertes Unternehmen übernimmt hier die Verantwortung. Als Unternehmer muss man sich damit um nichts mehr kümmern. Man kauft die Dienstleistung zu und muss lediglich die Rechnungen begleichen.
Expertenlevel
Geht es um IT ist klar, dass man ein umfassendes Wissen mitbringen muss. Andere Aufgaben im Betrieb sind auf den ersten Blick leicht zu erlernen und einfach umzusetzen. Auch wenn das so ist, lohnt sich immer noch, über ein Zukaufen der Dienstleistung nachzudenken. Auch bei scheinbar einfachen Aufgaben gibt es Experten. Experten, die aus verschiedenen Gründen auch deutlich effizienter sind als Laien. Hier spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Erfahrung und Ausbildung sind wichtige Voraussetzungen für einen Experten. Außerdem verfügen Profis über geeignete Hilfsmittel, um die Aufgabe effizient zu erledigen. Während der Laie noch mit Trial-and-Error eine Komponente nach der anderen austauschen würde, wenn ein PC nicht mehr funktioniert, analysiert der Experte das Gerät mit spezieller Software. Danach kann gezielt entschieden werden, wie für die Reparatur vorgegangen werden soll und ob sie überhaupt stattfinden sollte. Als Auftraggeber reduziert also das eigene Risiko. Im Prinzip passiert das immer dann, wenn man eine Dienstleistung zukauft.
Dienstleistung zukaufen
In nahezu jeder Firma ist die Reinigung der Büroräume an einen Experten für Gebäudereinigung ausgelagert. Statt dass jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter am Ende des Tages den Arbeitsplatz reinigt, läuft täglich eine dezente Reinigungskraft durch die Büros. Mit wenigen Handgriffen wird der Schreibtisch gewischt, der Teppich gesaugt und der Mülleimer geleert. Alles, was man dafür braucht, bringt der Dienstleister mit. Dazu gehören professionelle Reinigungsmittel und verschiedene Geräte. Als Experte weiß der Gebäudereiniger genau, wie oft die verschiedenen Bereiche im Büro gereinigt werden müssen. Als Unternehmer muss man sich mit dieser Frage nicht auseinandersetzen. Genau das ist es, was den Zukauf von Dienstleistungen ausmacht. Man kann sich voll und ganz auf die Dinge konzentrieren, mit denen man Geld verdient. Man produziert, oder erbringt eine Dienstleistung und lässt notwendige andere Aufgaben durch Experten erledigt. So wie man selbst ein Profi im eigenen Geschäftsfeld ist, so sind auch die Dienstleister Fachleute für ihren Bereich.
Von Profis für Profis
Tatsächlich ist ein Profi, jemand, der sich auf die Erledigung einer bestimmten Aufgabe spezialisiert hat, gleichzeitig effizienter und besser, als ein Laie. Egal um welchen Bereich es geht, verfügt man über Erfahrung und professionelle Ausstattung, dann steigert das die Qualität der Arbeit. Unnötige Arbeitsschritte entfallen und die notwendigen Dinge werden effizient und ressourcenschonend erledigt. Damit ist die Dienstleistung grundlegend kostengünstiger, als wenn man die Aufgabe selbst erledigt. Der Unterschied ist lediglich, dass man eine Rechnung dafür bekommt, wenn man outsourcst. Lässt man dieselbe Aufgabe durch Eigenpersonal erledigen, oder erledigt sie selbst, dann entstehen nur indirekte Kosten. In erster Linie fällt die Arbeitsleistung der Person weg, die mit der branchenfremden Aufgabe betraut wird. Damit kann die Mitarbeiterin, oder der Mitarbeiter kein Geld mehr verdienen. Diesen Verdienstentgang muss man ebenfalls berücksichtigen. Dazu kommt noch die Tatsache, dass es Mitarbeiter nicht unbedingt motiviert, wenn sie etwas erledigen müssen, für das sie nicht angestellt wurden.
Kaufmännische Entscheidung
Als Unternehmer muss man Entscheidungen anhand verschiedener Gesichtspunkte treffen. In erster Linie aber muss man die Wirtschaftlichkeit im Blick behalten. Hohe Spezialisierung ist immer eine Möglichkeit, Kosten zu senken. Je weniger unterschiedliche Aufgaben jemand bewältigen muss, umso weniger Zeit wird verschwendet, um zwischen den einzelnen Aufgaben zu wechseln. Idealerweise schafft man als Unternehmer also Expertenteams, die nur einen sehr kleinen, klar definierten Aufgabenbereich haben. Bei diesem Vorgang wird man rasch feststellen, dass es viele Arbeitsschritte gibt, die zu wenig zeitintensiv sind, um damit eine Mitarbeiterin, oder einen Mitarbeiter komplett auszulasten. All diese sehr kleinen Aufgaben sind theoretisch dazu geeignet, sie an Experten auszulagern. Die Reinigungskraft verbringt 2 Stunden im Haus und wechselt dann in ein anderes Unternehmer. Der outgesourcte IT-Support betreut zahlreiche Unternehmen. Auch wenn man nur wenige Fälle pro Monat hat, ist der Mitarbeiter an der Hotline ausgelastet. Statt selbst einen kompetenten Mitarbeiter, der nur wenige Stunden pro Woche beschäftigt ist, zu bezahlen, ist das Zukaufen der Dienstleistung in so einem Fall die beste Entscheidung.